Was ist ein Schüleraustausch?

Wie beschrieben geht es heute meistens nicht um einen tatsächlichen Austausch, sondern um einen zusammenhängenden längeren Aufenthalt von Schülern in einem anderen Land. Der Schüleraustausch kann ein paar Wochen dauern oder auch bis zu einem kompletten Jahr. Es gibt sehr viele unterschiedliche Ziele für einen Schüleraustausch. Im Vordergrund steht der kulturelle Austausch und das Kennenlernen eines anderen Landes, seiner Kultur, seiner Menschen und auch seines Bildungswesens. Denn Gastschüler wohnen und leben üblicherweise in Gastfamilien und gehen in Gastschulen zum Unterricht. Natürlich gibt es auch noch die Variante, dass zunächst ein deutscher Schüler für eine Zeit lang zum Beispiel nach Frankreich reist und das Kind der dortigen Gastfamilie später zum Gegenbesuch in Deutschland weilt. Auch von Schulen organisierte gemeinsame Reisen ganzer Schülergruppen sind beliebt.

Organisatoren von Schüleraustauschprogrammen

Schüleraustausch-Programme können von Schulen, Kommunen, Verbänden, anderen Institutionen sowie – und das ist die Mehrheit – von professionellen Organisationen angeboten werden. Wenn sie sich also für einen Schüleraustausch interessieren, sollten sie sich zunächst gut überlegen, in welches Land sie möchten und dann die verschiedenen Optionen und Anbieter checken, um die für sie bestmögliche Variante herauszufinden. Professionelle Anbieter kümmern sich um fast alle Formalitäten, buchen Flüge, sind Ansprechpartner vor Ort und schalten mehr oder weniger aufwändige Bewerbungsprozesse vor die Reise. Denn nicht jeder kann an einem Schüleraustauch teilnehmen. Sie müssen die relativ hohen Kosten im Blick haben, entsprechende Sprachkenntnisse nachweisen, manchmal einen bestimmten Notendurchschnitt nachweisen und sich auch persönlich, also psychisch wie körperlich, fit genug fühlen, eine Reise mit einer Dauer von einigen Wochen bis zu einem Jahr durchzuhalten. Denn sie müssen auch damit rechnen, dass es im Gastland zu Problemen kommt. So befällt viele Schüler stärkeres Heimweh oder die „Chemie“ zwischen Schüler und Gastfamilie stimmt nicht. Doch mit Hilfe einer guten Organisation lassen sich die meisten Probleme schnell vor Ort lösen.

Warum an einem Schüleraustausch teilnehmen?

Im Vordergrund eines Schüleraustausches steht das Kennenlernen des Gastlandes, seiner Menschen und Kultur. Daneben werden sie die Bildungsorganisation eines anderen Landes kennenlernen und natürlich automatisch ihre Sprachkenntnisse im Gastland sehr schnell perfektionieren. Denn sie sprechen (und schreiben) nicht nur in der Schule die Gastsprache, sondern auch im Alltag. Sie leben in einer Gastfamilie und sollten sich dort entsprechend verhalten. Natürlich müssen sie sich an alle gültigen Regeln und Gesetzte des Gastlandes sowie der Gastfamilie halten. Die Vorteile neben den Sprachkenntnissen sind vielfältig: Sie werden selbstbewusster und selbständiger und sie können später bei potentiellen Arbeitgebern mit einem längeren Auslandsaufenthalt punkten. Achtung: Manchmal ist das Niveau der Schule, die sie im Ausland besuchen, nicht so hoch wie das in Deutschland gewohnte. Manchmal müssen sie ein Schuljahr nach der Rückkehr wiederholen, in anderen Fällen ist das nicht notwendig.

Zahlen, Daten und Fakten

Teilnehmer an Schüleraustauschprogrammen sind zu fast 95 % Gymnasiasten. Zwar dürfen grundsätzlich auch Absolventen anderer weiterführender Schulen teilnehmen, doch oft sind die Hürden für diese aus unterschiedlichen Gründen zu hoch. Etwa 20.000 deutsche Schüler machen jährlich einen Schüleraustausch. Fast die Hälfte macht einen Schüleraustausch, auch unter dem Begriff High School Year bekannt, klassischerweise in den USA. In der Liste der beliebtesten Gastländer junger Schüler folgen Kanada, Australien und Neuseeland sowie Großbritannien. Aber auch viele europäische Länder oder „exotischere Länder“ wie China sind bei Gastschülern beliebt.

Weitere Infos zum Schüleraustausch

Schueleraustausch.net
Auslandsjahr.org